Nachsuche auf Reh…
Am Abend wurde in einem Waldstück ein Bock beschossen, der ohne zu zeichnen absprang. Kurz nach dem Schuss wurde das Stück von einem bestätigten Nachsuchenführer nachgesucht. Pirschzeichen waren vorhanden, aber aufgrund der einbrechenden Dunkelheit wurde die Suche auf den folgenden Morgen vertagt. Man kam noch ein gutes Stück voran, bis der Hund einen Knoten nicht auflösen konnte.
Nun rief man uns und wir nahmen gegen 14.00 Uhr die Fährte auf. Da parallel zum Wald eine Straße verlief, stellten wir dort zwei Posten auf, die den Verkehr dort herunterbremsen sollten – eine Massnahme, die sich nachher als absolut notwendig erwies! Am letzten Schweiß angesetzt suchte die Hündin erst zurück zum Anschuss, um dann wieder die Fährte auszuarbeiten. Es war nach der Stelle, an der der ersten Nachsuchenführer abgebrochen hat, nur noch ganz wenig Bestätigung vorhanden. Emma suchte in ihrem schon fast typischen „Rehsuchermodus“. Immer wieder vor, eindrehen und zurück, wieder vor, wieder zurück…. es ging langsam voran. Blind auf den Hund vertrauend kreisten wir uns durch den Steilhang, auf dem sich Fichtenschläge mit Laubwald und entsprechender Verjüngung abwechselten. Als vor uns wieder eine dichte Verjüngung lag, wurde die Hündin heftiger im Riemen. Fex eilte hinunter zu der nur 50 Meter entfernten Strasse, um dort abzusichern. Nun gab die Hündin laut und wurde geschnallt. Die Hatz ging zuerst hangaufwärts, dann hangparallel, dann zurück in Richtung des Anschusses. Immer wieder konnte man Emmas Hetzlaut hören und die Fluchtroute am Garmin verfolgen. Fex versuchte ständig, auf Höhe des Hundes zu bleiben, der mehrmals knapp an der Strasse entlang hetzte… plötzlich Ruhe, der Hund lief wieder hangaufwärts, ein giftiger Laut und dann war mehrmals das Klagen eines Rehs zu hören – offensichtlich hatte Emma das Reh gefasst! Aber die Bail setzte sich nochmals in Bewegung in Richtung Strasse – Fex konnte das Reh hangparallel flüchten sehen, Emma knapp 20 Meter dahinter. Im Gestrüpp am Strassenrand sicherte das Reh kurz, und Fex nutzte die Chance zu zwei schnellen Schüssen – der zweite ging ins Leben, die Hatz war beendet, der Hund total erschöpft, aber gesichert.