Verschiedene Fährtenschuh-Modelle

Zum Legen der Fährte werden Fährtenschuhe benötigt. Die neue Ordnung für Verbandsfährtenschuhprüfungen (VFSPO) besagt, dass zum Legen der Prüfungsfährten nur Schuhe mit durchgängig aus einem Material bestehenden Sohlen zu verwenden sind.

Revierwelt-Tracker

Den Fährtenverlauf zeichne ich mit der App der Revierwelt ganz einfach auf – so habe ich immer die Übersicht über die zurückgelegte Strecke. Markiert wird der Fährtenverlauf mit Kreidespray, das es in verschiedenen Farben gibt und das nach kurzer Zeit wieder von den Bäumen verschwunden ist. Am Übungstag zeichne ich die Fährte des Hundes mit dem Revierwelt-Tracker auf und kann dann später die Arbeit des Hundes mit der gelegten Fährte vergleichen.

Die Suche des Hundes (gelb) weicht nur wenig von der am Vortag mit dem Fährtenschuh getretenen Kunstfährte (blau) ab. Man beachte rechts unten die Windanzeige – diese erklärt den leichten Versatz.

Schalen und Schweiss vom Schwarzwild werden gesammelt und passend portioniert eingefroren.

Fährtenarbeit mit dem Fährtenschuh

Mit dem Fährtenschuh getretene Fährten verlangen vom Hund eine ruhige, konzentrierte Arbeit. Die Bodenverwundung mit den Schalen kommt der jagdlichen Praxis sehr nahe.

Die Anforderungen müssen in ihrer Schwierigkeit so gehalten sein, dass der Hund die gestellte Aufgabe auch leisten kann, er darf also nicht überfordert werden. Die Standzeiten werden variabel gehalten.

Für das regelmässige Training unseres Jagdhundes benötigen wir Läufe vom Rot- oder Schwarzwild. Diese kann man auch mehrmals verwenden – zwischen den Einsätzen natürlich immer wieder einfrieren. Am Ende der Fährte wird dann – natürlich erst am Übungstag, sonst verschleppen Sauen oder Raubwild die Beute – Haupt und Decke desselben Stückes ausgelegt. Wer es besonders gut machen will, benutzt auch Schweiss vom selben Stück, von Kunstschweiss rate ich ab.

 

Die Läufe trenne ich, wie hier im Bild zu sehen, deutlich oberhalb des Gelenkes. Damit habe ich Wildbretstücke, Knorpel, Knochensplitter und Haare „immer am Mann“, mit denen ich den Anschuss und die Wundbetten im Verlauf der Fährte ausschmücken kann.

Die Fährtenschuhe werden am Ende von den Füßen genommen, und auch diese Stelle wird markiert. Der Ort muss so gewählt sein, dass er auf kurzer Strecke angegangen werden kann, ohne beim Auslegen der „Endmarkierung“, also der Beute, die getretene Fährte zu kreuzen. Das genutzte Gelände sollte zirka drei Wochen nicht mehr zum Fährtenlegen ausgewählt werden. Beim sicheren Hund dürfen Fährtenschnittstellen im gleichen Gelände kein Problem mehr darstellen, da solche Verleitungen die jagdliche Realität widerspiegeln.

Die Standzeit sollte nie kürzer als Über-Nacht sein, da die Hunde wegen ihrer Feinnasigkeit sonst zu flüchtig sind und zu hoch arbeiten. Erreicht werden soll die zielstrebige ruhige Suche. Der Hund wird schnell lernen, dass auch ein Lob mit Streicheleinheiten ein lohnendes Ziel ist. Wichtig ist in jedem Fall, dass er so lange arbeitet und auf der Fährte vorangebracht wird, wie der Führer das will. Es wird nie nachgegeben, auch wenn der Hund von sich aus abbricht. Notfalls wird eine Pause eingelegt und die Arbeit später wieder aufgenommen. Es kann vorkommen, dass der Hund nicht mehr will oder kann. Dann sucht eben der Führer vor dem Hund her und ermuntert ihn zum Mitmachen. Ganz wichtig ist für den Hund die Verknüpfung von Fährtenarbeit – Weiterkommen – Lob! Sollte er lustlos werden, wird er wieder darauf hingewiesen, dass Lob wirklich eine angenehme Form der Verständigung ist, und er wird sich wieder bemühen.

 

Mit zunehmendem Ausbildungsstand sollten die Fährten auch von einer fremden Person angelegt werden. Nicht weil der Hund sich an der Witterung des eigenen Führers orientieren würde, sondern weil auch der Führer lernen muss, seinem Hund zu vertrauen. Ein so durchgearbeiteter Hund wird immer in der Lage sein, einer befohlenen Fährte zu folgen. Auch das Legen von Übungsfährten im fortschreitenden Alter darf dem engagierten Nachsuchenführer keine Mühe bereiten. Den Hund aus seinem sonstigen Alltag herauszuholen und mit der Nase arbeiten zu lassen, festigt die Bindung von Hund und Führer durch den gemeinsamen Erfolg.

Fährtenschuhe, Markierungspray oder Markierungsband, Spritzflasche oder Tupfschwamm gehören zu den Ausbildungsgegenständen für die Fährtenarbeit.